S a r d i n i e n 1 9 9 9
1. Tag
Mittwoch, 12. Mai 1999
Um 08.00 Uhr ist beim Stofferl
Treffpunkt. Der Erste Schlag trifft mich, als ich meinen Schlafsack nicht mehr
unterbringe (Rucksack). Im Regen über Nußdorf, Geier-Paß nach Seeham. Dort
warten bereits Cordula Pfeifenberger (geborene Marx), Stofferl (Christopherus Marx), Jo
(Josef Marx), der Alte Willi (Willi Leitner) und Hans (Johann Mühlfellner,
seines Zeichens Wirt zu Michaelbeuern) auf mich (Georg Engetsberger). Alle geben mir
noch gute Ratschläge (meine erste weitere Motorrad-Ausfahrt), aber keiner gibt mir Schuh-
und Handschuhregenmanschetten. Jo hat noch Platz für meinen Rucksack in seinem Top-Case.
Es gibt noch eine Abschieds-Zigarette, Lissi macht noch ein Foto und auf geht´s.
Weit kommen wir aber nicht, denn Cordi
muß in Mattsee schon tanken.
Dann geht´s im strömenden Regen über
Salzburg und Tauernautobahn Richtung Süden. Stofferl ist unser Anführer (mit der
schönsten Maschine, schwarze Triumph Tiger), dann fahren Cordi und ich (jeweils Savage
650), weiters der teuerste Hobel mit Willi (vollautomatische BMW Touring R), Hans mit
seiner Affen-Twin (Honda Afrika Twin) und für den Schluß hat sich Jo
geopfert (Yamaha Ténéré). Diese Formation sollten wir für die ganze Reise auch
einhalten (bis auf eine Ausnahme!!!), dazu aber später.
Regen, tanken, Regen, Tunnel, kein Regen
mehr, tanken .....
Zwischen Spittal und Villach wird
Cordula auf einmal ganz nervös und fängt an, während dem Fahren an ihrem Moped
herumzuwerken. Auf dem nächsten Rastplatz stellt der Maestro fest, daß Cordi einen
Schrauben verloren hat (der rechte vordere Blinker hat sich selbständig gemacht). Kein
Problem, denn jemand? hat ein Klebeband mit, welches wie ich Cordi kenne
heute noch am selben Fleck seine Arbeit verrichtet.
Um 12.00 Uhr gibt´s frische Socken
(für und von Jo für ihn und mich) und die erste längere Pause auf der Raststätte
3-Länder-Eck.
Dann geht´s non-stop (außer zum tanken
natürlich) weiter über Tarvis, Udine, vorbei an Venedig, Padua, Ferrara, Bologna, Modena
zum Etappenziel Maranello. Hier gab´s außer einer guten Pizza und Gelächter - weil ich
mein Moped ein wenig putzte - nicht viel zum erzählen (über Trink- und
Schlafgewohnheiten Mitreisender wird nicht gesprochen). Den ersten Tag beendeten wir mit
ca. 694 km, die Großkalibrigen waren sich bei der Anzahl nicht einig, bei den
Suzuki´s haben wir leider zum ablesen vergessen, sonst hätten wir´s nämlich genau
gewußt!
2. Tag
Donnerstag, 13. Mai 1999
Abfahrt um 08.00 Uhr nach einem
Cappuccino mit Croissant (sollte zu unserem Standard-Frühstück werden) über die SS179
Richtung Livorno (ca. 200 km) wo für 13.30
Uhr die Fähre nach Korsika gebucht war. Nach der ersten Hälfte der Strecke kamen wir
schön langsam drauf, daß wir uns hier eine saftige Berg- und Talbahn ausgesucht hatten. Der Ort Pavullo nel Frignano
auf 582 m ging ja noch, aber dann ging´s bergauf. Lama Mocogno, die wunderschöne
Bergstadt Barigazzo auf 1221 m, Fiumalbo und dann über die Alpe Tre Potenze, wo auf dem
Paß bei Abetone in 1388 m Seehöhe plötzlich die BMW Potenzschwierigkeiten
bekam. Sie fing an, am Kardangetriebe ihre letzten Ölreserven zu verspritzen. Nach gutem
Zureden und mit der Hoffnung daß Willi notfalls auf dem Sozius einer Suzuki die Reise
fortsetzen kann, wurde dann doch alles Material mitgenommen. Da uns mittlerweile die Zeit ein wenig knapp wurde (auch das Wetter
ließ uns ein bißchen im Stich), hüpften wir in Luccia wieder auf die Schnellstraße.
So erreichten wir rechtzeitig und ohne Umwege in Livorno den Fährhafen. Nach einem
schnellen Seufzer-Bier am Pier schifften wir uns für die ca. 4-stündige
Überfahrt auf die Insel Korsika ein.
Auf der Fähre ...
Nach der Ankunft im Fährhafen Bastia
verließen wir die Stadt, als hätte einer eine Rechnung nicht bezahlt...?
An der Ostküste entlang fuhren wir
über Casamozza, Folelli, Cervione, Cateraggio - einen Kreisverkehr nach dem anderen - ca.
70 km nach Süden in des Örtchen Aléria. Dort fanden wir im zweiten Anlauf einen
rührigen Wirt, wo wir die Mopend´s in den Hof schieben durften. Willi bekam
sogar einen Baum, an welchem sein Gerät befestigt wurde. Nach dem Bezug der eher
bescheidenen Zimmer ging´s zum Abendessen. Da wir der einheimischen Sprache perfekt
mächtig waren (wir haben ja Hände und Füße), einigten wir uns mit dem netten Hausherrn
und dessen Opa auf ein echt korsisches Menu. Zur Vorspeise gab es Ziegen- und
oder Schafskäse? und anderes. Als Hauptspeise dann Rindfleisch gebraten (in ausreichender
Menge) mit den Beilagen geröstete Fisolen, handgemachte French Fries und noch etwas. Dazu
roten Vino de Casa (auf frz. natürlich und auch in ausreichender Menge!). Zur Nachspeise
gab es Obst. Als so gegen 10.00 Uhr der Wirt zum tretln anfing, dachten wir
schon der Abend sei gelaufen (Sperrstunde). So war es auch. Nur daß uns der freundliche
Mensch auf die Terasse bat, zwei Liter Wein dazustellte, uns die Hintertür zeigte und
verschwand. So mußten wir doch noch nicht so zeitig zu Bett gehen (der Geräuschpegel
stieg des nächtens allerdings um einige Dezibel).
3. Tag
Freitag, 14. Mai 1999
Der Morgen begann mit Kopfweh für Willi
(wir wußten aber nicht ob es der Wein war oder die teilweise schlaflos und sorgenvoll
verbrachte Nacht um´s Moped). Nach einem ausgiebigen Frühstück mit viel Weißbrot,
Butter und Marmelade (Spezialität des Hauses) und dem Hinweis des Wirtes, daß wir in
Italien, sprich Sardinien, nur mehr Spaghetti zu essen bekommen werden, ging es gute 100
km Richtung Südspitze der Insel (Bonifacio), unserem nächsten Etappenziel. Unerwähnt
darf nicht bleiben, daß niemand eine Motorsäge zwecks Baumschlägerung und Entführung
bayerischem Edelmetall´s anstrengte.
Willi hatten wir es auch zu verdanken,
daß wir im Golfe de Porto Vecchio zu einem Fototermin am Strand kamen. Er mußte zwangsläufig das Sichtfeld seines Sturzhelmes wieder auf
normalen Blickwinkel bringen (Vogel, Geier oder Möwe?). An den letzten Überresten der
Exkremente ist mir dann auch noch das Vorderrad meiner Savage weggerutscht. Jo hat mich
dann Gott sei Dank, noch bevor der ganze Tank ausgeronnen war, wieder in die Senkrechte
befördert. Das Wetter wurde immer freundlicher und um 10.45 Uhr erreichten wir Bonivacio.
Dort wurde noch einmal kräftig getankt (die Susi´s Benzin, Stofferl Wasser, Jo und Hans
glaub ich Nikotin und andere Suchtmittel), bevor wir nach einer Hafenrundfahrt
(wunderschöne Bucht mit Altstadt und Festung) den Fährhafen erreichten. Beim warten auf
die Überfahrt nach Sardinien stieß dann eine kleine deutsche Biker-Truppe zu uns, unter
anderem auch ein Ehepaar mit einer BMW GS.
Nach anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten (schwäbisch <->
matzingerisch) konnte dann in Erfahrung gebracht werden, daß solche Ölaustritte aus dem
Kardangehäuse einer BMW auch schon anderen Kollegen passiert sind. Worauf unser
Senior-Rider wieder einigermaßen beruhigt war. Auf der Überfahrt ließen sich am
Oberdeck dann Cordi und Hans sonnenbraten, der eine mehr, die andere weniger.
Da uns nach der Ankunft im Hafen von S.
Teresa Gallura schon wieder einmal zeitmäßig ein wenig der Hut brannte (so Stofferl),
ging es relativ zügig an Palau und an der Báia Sardinia Golfo di Arzachena vorbei
durch´s Landesinnere Richtung Olbia. Wir machten noch einen Abstecher nach Golfo Aranci
um die Rückfahrt mit der Fähre zu buchen bzw. zu bestätigen. Nach Olbia kamen wir
wieder auf die SS125, jene Bundesstraße, die
vom Norden an der Ostküste entlang bis nach Cagliari führt, und auf der wir noch über
750 km zurücklegen sollten. Vorbei am Lido del Sole, den Orten Monte Petrosu, S. Teodoro,
Budoni kamen wir gegen 17.30 Uhr ziemlich erschöpft in Posada an (Tagesstrecke ca. 270
km). Unser Führer bugsierte uns zielsicher in das wohl schönste Quartier unserer Reise,
das Hotel-Ristorante-Abergo*** Donatella. Es hatte geräumige, blitzsaubere
Zimmer und eine wunderschöne Gartenanlage. Zu Abend gab´s noch ein gepflegtes Dinner
(mit gemütlichem Ausklang).
4. Tag
Samstag, 15. Mai 1999
Jetzt wußten wir auch, warum alles so
schön war. Nein, nicht weil es so teuer war, sondern weil fleißige Arbeiter schon um
07.00 mit Kabellegungsarbeiten und Gartenpflege bagannen.
Nach einem unserer abwechslungsreichen
Frühstücke ( Cap. u. Crois.) brachen wir um 08.15 weiter nach Süden auf. Fast hätte
ich vergessen, daß einer immer in einer undefinierbaren braunen Masse umgerührt hat,
wobei nicht selten der Löffel stecken geblieben ist. Na ja, jedem Tier´chen sein
Plessier´chen. Das nächste Ziel war die Stadt Arbatax, in welcher unser Willi von einem
Bekannten die Adresse einer vertraut sprechenden Vermieterin bekommen hat.
An diesem Tag begann das von
so vielen Motorradfahrern umschwärmte biken in Sardinien. Die Strecke ging hinter
Siniscola und S. Lucia fast 40 Kilometer durch scheinbar unbewohntes bergiges Sardinien
pur. Auf der engen Bergstraße reihte sich eine Kurve schöner als die vorherige
aneinander. Wenn uns die Straße einmal losließ, sahen wir im Tal vereinzelt Gehöfte
oder auch winzige Dörfer. Die nächsten größeren Orte waren Orosei und Dorgali. Die
nächsten 40 Kilometer waren wieder Bergstraßen mit vielen Kurven und teilweise
Serpentinen. Den höchsten Punkt erreichten wir bei Urzulei, und zwar den Paß Genna Cruxi
in 906 m Seehöhe, dabei versperrte uns der Monto Turusele mit seinen 1024 m den Blick auf
das Meer. Von hier weg ging´s dann wieder abwärts nach Baunei, Lotzorai und Girasole bis
wir schließlich Mittag in Tortoli gerade noch rechtzeitig zur Hochzeit ankamen.
Gleichzeitig war auch die Schule aus und so ging es so richtig schön zu in diesem
Örtchen.
In das am Meer gelegene Arbatax waren es
nur noch 5 km. Da Stofferl schon einmal in Arbatax war kannte er sich ein bißchen aus.
Während wir den Strand besichtigten, fiel einem einheimisches Motorradfahrer der goldene
Auspuff der Ténéré ins Auge. Nachdem Jo ihm klar gemacht hatte, daß der Laser nicht
verkäuflich ist, führte dieser uns zum Haus von Margit, wo wir 4 Nächte
bleiben sollten. Gefahrene km heute ca. 130.
Nach dem Bezug der Zimmer (auch sehr
schön) fuhren wir ein kurzes Stück in ein Restaurant am Strand (mit Wintergarten) und
nahmen ein gepflegtes Mittagessen zu uns. Anschließend je nach Geschmack Ruhenachmittag
bzw. Erkundung des nahegelegenen Campingplatzes (Snackbar!).
Des Abend´s gab es im La
Baia super Pizza´s und guten Vino zum Spartarif (ATS 110,- pro Person), wohl unser
günstigstes Essen.
Beim Heimweg zeigte uns Stofferl (der ja
ortskundig war) noch eine Eisbar, welche wir noch öfter aufsuchen sollten.
5. Tag
Sonntag, 16. Mai 1999
Da heute Sonntag war, durften wir einmal
ausschlafen (und außerdem gab´s da gestern nicht nur Eis in der Bar). Gewohntes
Frühstück (Cap. und Crois.) um 09.30 Uhr an der Snackbar im Campingplatz (mit
anschließendem Frühschoppen). Bei herrlichem Wetter starteten wir gegen 11.00 Uhr zu
einer kleinen Rundfahrt. Nach einem kurzen Stück Richtung Norden ging es das westlich in
das Gebirge. Dabei passierten wir die von weitem wie hingeklebt aussehenden
Bergdörfer Talana (682 m Seehöhe) und Villagrande. Abenteuerlich war die
Verbindungsstraße zwischen den beiden Orten. 18 Kilometer, die nicht schneller als mit 20
bis 30 km/h gefahren werden konnten, da man nicht wußte, ob hinter der nächsten Kurve
eine Kuh steht, eine Herde Schafe weidet oder vielleicht gar die Straße nicht mehr da
ist. Teilweise war nur mehr ein Fahrstreifen befahrbar (Rest von Geröll verschüttet).
Wir waren uns auch nicht ganz so sicher
ob jemand hier sein Auto entsorgt, oder einen Unfall gehabt hatte. Auf jeden Fall hing das
Wrack ca. 40 tiefer im Steilhang (no bravo!).
Nicht´s desto trotz saßen wir
pünktlich um 14.00 Uhr in einer Pizzeria in Tortoli inmitten jubelnder Tifosi, die den
Ferrari-Doppelsieg in Monte Carlo bejubelten. Zum essen gab´s irgend etwas
rabiates.
Zurück in der Bucht von Porto Frailis
erkundeten wir das kleine Kap am Ende des Campingplatzes. Bei dieser Gelegenheit ließ
sich so Mancher(e) die Sonne auf den kasigen Leib scheinen.
Da wir ja auf einer Diät-Fahrt waren,
gab´s kein Abendessen.
6. Tag
Montag, 17. Mai 1999
06.30 Uhr Tagwache. Um 07.15 Uhr
starteten wir eine Monstertour in die ca. 140 km entfernte Hauptstadt Cagliari. Nach Bari
Sardo machten wir einen Abstechner an die Küste nach Marina di Gairo. Wir wollten nicht
glauben, daß wie in der Karte eingezeichnet, die Küstenstraße wirklich auf einmal zu
Ende ist. Aber unsere Schwarzmaler hatten wie fast immer - recht. An
einem schönen Campingplatz am Cap Steracavallo war es dann soweit. Straße aus. Trotzdem,
die 11 km hatten sich landschaftsmäßig - auf jeden Fall ausgezahlt.
Zurück auf der SS125 Richtung Süden
gab´s dann wieder schöne Bergstraßen. Um 11.15 konnte sich dann die Führung
entschließen, ein wohlvertrautes Frühstück einzunehmen. Dort am Parkplatz sahen wir
dann 3 französische Abenteurer pur. Auf einer alten BMW R70, einer Moto Guzzi und ...
waren die Kollegen unterwegs.
Nach Mittag kamen wir dann in der
Hauptstadt an, wo wir uns mit den Moped´s bis fast in die Fußgängerzone wühlten. Nach
einem Spaziergang und Besichtigung des Stadtberges brachen wir (ohne Mittagessen) wieder
Richtung Arbatax auf. Nach Villaputzu hatte Jo (glaub ich) irgendein Problem an der
Maschine. Stofferl deutete uns weiterzufahren, und ließ sich zu ihm zurückfallen. Bei
dieser Gelegenheit geriet der Rest des Konvois so in Unordnung, daß der Häuptling uns
gehörig die Leviten las. Ganz verdattert wurde dann nach Hause gefahren.
Zur Strafe gab´s auch kein Abendessen
(Straf-Diät: kein ME, kein AE) sondern nur eine Jause aus dem Supermarkt vom
Campingplatz. Irgenwie war dann Jo ein bißchen grantig und wir mußten ohne ihn den Abend
in der Bar beschließen.
7. Tag
Dienstag, 18. Mai 1999
Das Wetter war wieder wunderschön und
so saßen wir gegen 08.00 Uhr - bei riesigen Wellen am Meer und frühstückten
unseren Cap. mit Crois. Da es unser letzter Tag im selben Quartier war, konnten wir einen
ungezwungenen Tagesausflug unternehmen. In der ca. 25 km entfernten Stadt Lanusei wurden
die letzten Franc in Lire umgewechselt und fleißig spazieren gegangen. Jo war inzwischen
auch wieder ansprechbar. Dann ging es über Arzana und Villagrande in ein uns von der
Vermieterin empfohlenes echtes Sardinisches Restaurant, nämlich das Sant´
Efisio, Ristorante tipico Sarda. Bei Ziegenkäse, Oliven, Fladenbrot, Teigtaschen mit
Käsefüllung, sard. Nachspeise (Marzipan zu Gebäck mit Mandel- und Honigfüllung). Nach
dem Genuß dieser Spezialitäten mußte dann noch einmal in Tortoli geschoppt und flaniert
werden (dabei wurde teilweise kräftig Gold und Silber eingekauft). Ausklang in einem
gemütlichen Abend.
8. Tag
Mittwoch, 19. Mai 1999
Für Donnerstag war die Fähre gebucht.
Das hieß, wir mußten heute ordentlich Kilometer machen. Nachdem wir alle Formalitäten
mit der Vermieterin erledigt hatten, ging es über Lanusei (Frühstück, Cap. und Crois.
bzw. Coccolatta) Richtung Nuoro, der Hauptstadt dieser Provinz. Wir fuhren aber nicht die
neu errichtete Schnellstraße, sondern die alte Bundesstraße SS389. Am Paß Arcu Correboi erreichten wir mit 1235 m unseren höchsten Punkt
auf Sardinien. Dann ging´s kurvig weiter, über Mamoiada nach Nuoro. Dank unserer nicht
eingehaltenen Stadtformation hatten wir uns nach 3 Ampeln verloren bzw. Stofferl und Cordi
waren weg. Da wir nur einmal verschieden abgebogen waren, fanden wir uns aber schnell
wieder. Nach einer etwas mühevollen Ausfahrt aus Nuoro (keine vernünftige Beschilderung)
ging es dann teilweise über die Schnellstraße und unsere SS125 zügig Richtung Norden.
Nach ungefähr 150 km zum Teil unberührter Natur (einmal hätte Diese Cordi fast mit
ihrem Nummernschild verschandelt) kamen wir gegen 15.00 Uhr im Golfo di Aranci an. Nach
einem Sandwich um 8.000 Lire und ein paar Bieren hatten Hans und Willi Probleme mit dem
Schlüssel vom Zimmer. Jener mußte nämlich neben der Türe in einen Stecker gesteckt
werden um Strom im Zimmer zu haben. Aber auch diese technischen Probleme wurden
gemeistert. Vor dem Abendessen im Hotel wurden noch der Friedhof und der Hafen inspiziert.
Letzte Nacht auf Sardinien.
9. Tag
Donnerstag, 20. Mai 1999
Nach einem einmal etwas anderen
Frühstück (Buffet) gingen wir um 09.10 Uhr auf die Fähre nach Livorno. Die Überfahrt
sollte von 09.30 bis 18.30 Uhr dauern. Die neun Stunden zogen sich sehr lange dahin. Da
konnte auch ein Film auf italienisch nicht viel Kurzweil verschaffen. Noch viel schlimmer
war es für manche, daß es keine Zigaretten auf dem Schiff gab. Auch unser Willi klagte
von Heimweh (Frieda). Pünktlich um 18.30 Uhr kamen wir im Hafen von Livorno an. Am
schiefen Turm von Pisa vorbei fuhren wir auf der Autobahn noch bis Carrara (ca. 60 km).
Quartier im Hotel Carrara, 3-Bett-Zimmer (Bahnhofgegend, Suzuki wird als Ballast an die
BMW gekettet). Nachdem einige einen Bankomaten aufgesucht hatten, gab es noch ein gutes
Abendessen (Willi und ich haben sehr guten Fisch gegessen).
10. Tag
Freitag, 21. Mai 1999
In dieser Nacht hatte ich mir eine
Verkühlung (mit Folgen) eingehandelt. Nach einem ausgiebigen und guten Frühstück,
versehen mit einem Riesen-Lounch-Paket, ging es um 08.45 Uhr weiter Richtung Heimat. Nach
ca. 200 km Autobahn an Parma, Cremona und Brescia vorbei, kamen wir am Lago di Garda an.
Die Fahrt entlang des See´s war ein schönes Erlebnis. Bei einer Cappuccino-Pause hat uns
Willi fast das ganze Lounch-Paket geplündert. Nach Riva d. Garda fuhren wir dann nach
Trento und weiter nach Bozen. Zum Abschuß dieses Tages gaben wir uns noch das Gampen Joch
(1518 m), wo es schön langsam wieder zu regnen begann. Quartier bezogen wir dann in der
Pension Platter in Lana, kurz vor Meran. Bei deftigen Spaghetti und einigen Weißbieren
ließen es wir uns dann gut gehen. Zu etwas späterer Stunde hatten wir dann noch leichte
Unstimmigkeiten beim 6-er Watten. Hans und Willi tauschten dann noch Biker-Weisheiten mit zwei Ulmer aus. Irgend wann aber war der
Abend dann doch zu Ende.
11. Tag
Samstag, 22. Mai 1999
Der
letzte Tag war wieder ein Regentag. Beim Frühstück machte sich leichter Katzenjammer
breit. Auch die Yamaha wollte nicht so recht anspringen. Nach diesen anfänglichen
Schwierigkeiten fuhren wir dann über Meran und den Jaufenpaß (2094 m und 30 cm Schnee)
Richtung Brenner wo wir dann auf der Autobahn über Innsbruck, Kufstein und dem Deutschen
Eck endgültig heimatliche Gefielde erreichten. Nach einem letzten Tankstop auf der
Raststätte Hochfelln fuhren dann Stofferl, Willi, Hans und Jo über Salzburg nach Hause,
Cordula und ich über Neukirchen, Teisendorf und Laufen/Oberndorf.
Nach fast 3000 gefahrenen km waren wir froh, ohne größere Schwierigkeiten wieder gesund zu Hause angekommen zu sein.